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Leubsdorf
Schon seit 1300 Jahren wird in dem idyllisch, rechtsrheinisch zwischen Bad Hönningen und Linz gelegene Ort Weinbau betrieben.
Von dem Ort aus bietet sich die Möglichkeit, Burg Dattenberg in der Nähe zu besichtigen. Vom Rheinufer her sieht man nur einen Teil des Ortes, der ältere Teil schlängelt sich entlang sanfter Hügel hinauf zum nahen Wald.
Die markantesten Punkte Leubsdorfs sind die auf einem Felsen emporragende gotische Kirche, bekannt als die »Weiße Kirche vom Rhein«, die von vier Erkern gekrönte Wasserburg sowie die zahlreichen, liebevoll gepflegten Fachwerkbauten.
Leubsdorf wird 1250 erstmals urkundlich erwähnt. Ältere Aufzeichnungen finden sich um 640 unter »Lupstorf«. Im 30jährigen Krieg wurde Leubsdorf vollständig verwüstet, an selber Stelle aber wieder aufgebaut.
Der erste Gemeindevorsteher wird 1863 erwähnt. 1906 wird die heutige Kirche eingesegnet, doch bereits im 13. Jahrhundert ist eine kleine Kirche bezeugt. Pfarr- und Ortspatronin ist die Hl. Walburga, nach ihr ist auch die neue Grundschule benannt. Sehenswert ist die Pfarrkirche St. Walburga, die im 13. Jahrhundert einschiffig errichtet und 1905/1906 vom Architekt Theo Hermann zur neugotischen Kirche umgebaut wurde. Von dem früheren Gebäude sind nur noch der Westturm und die Chorapsis übrig. Allerdings ist mittelalterliches Interieur zu besichtigen: Die »Kölner Madonna« stammt aus dem 14. Jahrhundert und die Kreuzigungsgruppe wurde im 16. Jahrhundert gefertigt.
Die erste Schule in Leubsdorf wird 1729 erwähnt und 1927 erhält Leubsdorf seinen Bahnhof.
Neben der imposanten Burg mit ihren vier Ecktürmen und den gut erhaltenen Fachwerkbauten zeugen auch viele alte Kreuze von der Leubsdorfer Geschichte. Die Entstehung der Burg lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen.
Lohnend ist auch das spätgotische Burghaus, das sowohl wehrhaften, als auch repräsentativen Zwecken diente. Es entstand in der Mitte des 16. Jahrhunderts als hohes Steinbauwerk mit Fachwerkaufbau und vier Erkern. Im 18. Jahrhundert sicherte die Abtei Heisterbach sich durch seinen Kauf den Wein.
Nicht weit entfernt kann der Naturpark Rhein durchwandert werden, ebenso sind Spaziergänge zum »Rothen Kreuz« und im Westerwald möglich.
Die Ruine Dattenberg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts von den Rittern von Dadenberg als runde Anlage mit Bergfried errichtet. Erzbischof Heinrich II. von Virneburg kaufte sie im 14. Jahrhundert auf, seit 1880 befindet sich ein Schullandheim in der zusätzlich erbauten Villa.
Die spätromanische Kapelle, die im Mittelalter hier stand, ist als Friedhofskapelle übrig geblieben. 1890 - 92 ließ man eine neuromanische Kapelle »zu den heiligen Schutzengeln« errichten.
Interessantes am Rande:
Isaac Nathan, 1766 in Leubsdorf geboren, nahm 1846 den Namen seines Geburtsortes an und nannte sich fortan Isaac Leubsdorf. Von seinen in den USA lebenden Nachkommen besuchte Carl Philipp Leubsdorf 1977 und 1982 den Geburtsort seines Vorfahren und ist auch heute noch Leubsdorf verbunden.
(Text aus »Der romantische Rhein« von Thomas Krämer, ©Rhein-Mosel-Verlag)